Online-Unterricht – wie kann es gut laufen?
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Online-Unterricht – wie kann es gut laufen?

Seit der Schulschließung Mitte März hatte ich zusammen mit anderen Kolleg*innen immer wieder eingladen zu Micro-Fortbildungen. Diese gestalten wir als Videokonferenz. Angesichts der auferlegten Distanz aufgrund der Corona-Krise scheint dies das beste Mittel zu sein für eine gewisse Nähe und Kommunikation. Nunmehr steht uns über die HPI-Schul-Cloud das Tool BigBlueButton zur Verfügung. Am vergangenen Mittwoch gegen 19:00 Uhr war es wieder soweit, dieses Mal mit fünf Kolleginnen. Wir starteten über Mentimeter zur Frage: welche Herausforderungen beinhaltet der Online-Unterricht?

Herausforderungen des Video-UnterrichtsVideokonferenzen weisen viele Elemente des Frontalunterrichts auf. So braucht es Aktionen, damit alle zu Teilgebenden werden. Wir tauschten uns aus zu o.g. Begriffen. Jede sollte an einem Beispiel zunächst erläutern, welchen Ausdruck sie gewählt hatte und warum. Eine Kollegin drückte ihr Gefühl zur Situation so aus:

Dieses wochenlange Nicht-Sehen und Nicht-Reden-Können führte bei mir dazu,

dass ich mich gar nicht mehr als Teil der Schulgemeinschaft fühlte.

Das konnten wir alle nachempfinden. Die Distanz, das Nicht-Austauschen-Können, das häufige Allein-Sein mit Überlegungen, Emotionen und Fragen bezüglich Schule ist ein Problem. Wir schrieben unsere Gedanken, Erfahrungen und Vorhaben auf über das integrierte Etherpad. Vermutlich würden wir in einem späteren Online-Meeting darauf zurückkommen. Für heute klärten wir, worüber wir noch sprechen wollten. Daraus ergaben sich intensive Diskussionen, viele Fragen, mögliche Antworten, verschiedene Links und auch einige Emotionen. Ja und dann – dann waren die eineinhalb Stunden Austausch schon vorbei. Sehr viele Punkte blieben offen, manches konnte nicht zu Ende diskutiert werden, anderes wurde gar nicht angesprochen.

Das ist eine Beobachtung, die ich immer wieder mache: in Videokonferenzen kann man inhaltlich viel weniger erarbeiten als in der Face-to-Face-Begegnung. Der Flurfunk fällt weg, der kurze oder auch längere Austausch in Pausen oder “Frei”-Stunde, viele Gespräche und Begegnungen finden nicht statt. Es ist nicht möglich, das alles in einer Videokonferenz unterzubringen.

Zum Schluss erklärte ich noch kurz, wo das Etherpad in welchem Format gespeichert werden kann. Noch bevor ich die erwähnten Links einsetzen konnte, war die Videosession beendet – warum auch immer – und von mir kein Zugriff mehr auf das Etherpad möglich. Ich ärgerte mich sehr. Aber: eine Kollegin hatte während meiner Erklärungen die Datei gespeichert und schickte sie mir am nächsten Tag . Das freute mich sehr, so konnte ich alles nachlesen. Das Fazit einer Kollegin am Ende der Videokonferenz lautete:

Wenn ich öfters solche Konferenzen hätte,

wäre bei mir viel mehr das Gefühl vorhanden “ich bin Teil der Schule”.

In der Vorbereitung hatte ich Links auf Artikel zum Thema #DistanceLearning bzw. #Zeitmanagement gesucht. Diese tauchten in den letzten Tagen über Twitter auf, für mich immer wieder eine topaktuelle Informationsquelle. Schaut einfach rein, ich bin immer wieder dankbar, dass ich das Rad nicht neu erfinden muss, sondern so viel gut entwickelter Input von anderen zur Verfügung gestellt wird.

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